Feldenkrais® - Bewegungstherapie

Ich höre und vergesse.
Ich sehe und erinnere mich.
Ich tue und verstehe (Chinesisches Sprichwort)

Die Feldenkrais-Bewegungsschulung, benannt nach Mosche Feldenkrais, ist eine sensomotorische Übungsbehandlung, die - über Gymnastik hinaus - das Bewegungslernen selbst zum Ziel hat: durch eine Vielzahl wohldurchdachter Übungssequenzen werden effiziente Bewegungsmuster entwickelt und optimiert. Die Feldenkrais-Arbeit kann eingesetzt werden bei praktisch allen Beschwerden des Bewegungsapparates, z. B.

  • Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall,
  • Tennisellenbogen,
  • Knieschmerzen,
  • Neigung zum Umknicken mit Bänderdehnung oder sogar Bänderriß,
  • Zähneknirschen, Kiefergelenksarthrose,
  • Halswirbelsäulensyndrom,
  • Asthma und vieles andere mehr.

Aber auch in nichtmedizinischen Bereichen hat sich die Feldenkrais-Methode fest etabliert: In der modernen Ausbildung von Tänzern, Schauspielern, Sängern, Musikern gehört die Feldenkrais-Arbeit zum Standard.

Die Feldenkrais-Bewegungsschulung wurde von Mosche Feldenkrais entwickelt. Sie integriert gymnastische Elemente (Bewegungsschulung nach Elsa Gindler, Martha Graham, Gerda Alexander) mit der fernöstlichen Schulung der Bewußheit und Aufmerksamkeit, wie sie in den asiatischen Kampfkünsten, dem Kung Fu, dem Tai-chi, dem Qi Gong, gelehrt wird (Feldenkrais war Judomeister).

Über bloße Gymnastik geht die Feldenkrais-Arbeit weit hinaus, weil nicht nur vom Lehrer vorgegebene Bewegungen einfach nachgemacht und geübt werden. Sondern Ziel ist es, dem ”Schüler” über einen systematischen Aufbau von achtsam ausgeführten Bewegungen zur ”Entdeckung” einer für ihn ganz neu und faszinierend anmutenden Bewegungsmöglichkeit zu verhelfen. Mit einem ”Aha”-Effekt entdeckt oder findet, ”erfindet” der Schüler Bewegungsmöglichkeiten, die ihm bisher unbewußt, verborgen, neu waren. Obwohl die ”neue” Bewegungsmöglichkeit im Schüler immer schon als Möglichkeit angelegt war, verhilft der Lehrer dieser neuen ”Beweglichkeit” zur ”Geburt” (hermeneutische Methode). Oft erscheint das ”Üben” in der Feldenkrais-Arbeit wie das neugierig-faszinierte Spielen eines Kindes, das mit Begeisterung seinen Körper und seine Bewegungsmöglichkeiten entdeckt.

Dieses ”Spiel” hat einen neurophysiologischen Hintergrund: Bestimmte Informationsverarbeitungsprozesse im Gehirn werden angeregt, die nicht nur gewohnheitsmäßig benutzte neuronale Netzwerke anregen, sondern auch blockierte Netzwerkanteile (Komplexe) integrieren. Ziel der Arbeit ist eine Optimierung der Bewegungsorganisation. Es werden nicht isolierte Funktionen trainiert (übliche Krankengymnastik), sondern ”stillgelegte” oder bisher kaum genutzte Gelenke und Bewegungskombinationen aktiviert. Viele Beschwerden des Bewegungsapparates entstehen nämlich nicht einfach nur durch ”Überbelastung”, sondern diese Überbelastung ist in den allermeisten Fällen relativ: Einzelne Gelenke oder Bandscheiben versagen ihren Dienst, weil andere Teile des Bewegungsapparates sich zu wenig beteiligt haben. Diese zu aktivieren, ist das Ziel.

Die Feldenkrais-Arbeit kann eingesetzt werden bei praktisch allen Beschwerden des Bewegungsapparates, z. B. Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall, Tennisellenbogen, Knieschmerzen, Neigung zum Umknicken mit Bänderdehnung oder sogar Bänderriß, Zähneknirschen, Kiefergelenksarthrose, Halswirbelsäulensyndrom, Asthma und vieles andere mehr. Aber auch in nichtmedizinischen Bereichen hat sich die Feldenkrais-Methode fest etabliert: In der Ausbildung von Tänzern, Schauspielern, Sängern, Musikern gehört die Feldenkrais-Arbeit zum Standard.

Ganz praktisch gesehen kann man zwei Grundformen unterscheiden: Der ”Schüler” führt einzeln oder in der Gruppe nach Anleitung durch den ”Lehrer” bestimmte Bewegungen, Bewegungsmuster und Kombinationen achtsam und mit Bewußtheit aus, bis er eine neue Bewegungsmöglichkeit ”entdeckt” hat. Oder der Lehrer zeigt dem Schüler ganz individuell über die Berührung seiner Hände unbewußte Bewegungsmöglichkeiten. Das oberste Prinzip bei all dem muß sein, daß die ”neue” Bewegung sich angenehm, vielleicht sogar befreiend anfühlt. Denn dann wird sie mit Freuden im Gedächtnis behalten und immer wieder angewandt. Alles Unangenehme, alle Anstrengung und Anspannung wird vermieden, um die neuen Bewegungsmöglichkeiten nicht mit negativen Erfahrungen zu verknüpfen. Vielmehr wird die spontan sich entwickelnde Atemkraft zur Weitung und Aufrichtung eingeladen. Ist die Bewegungsmöglichkeit vom ”Schüler” erst einmal gefunden, wird er sie in der Gruppe, für sich allein zu Hause, vielleicht mit Hilfe einer Übungskassette, wiederholen, bis sie ihm ganz selbstverständlich geworden ist. Das Faszinierendste dabei ist, daß dieser Lernprozeß sich verselbständigt. Noch Jahre später findet der Körper immer wieder neue Bewegungsmöglichkeiten.

Durch die Betonung von Bewußtheit und Aufrichtung der Wirbelsäule eignet sich die Feldenkrais-Arbeit hervorragend zur Vorbereitung und Unterstützung meditativ-spiritueller Praxis.

Die Qualifikation zum Feldenkrais®-Lehrer wird durch eine über 4-jährige Ausbildung mit mehr als 160 Tagen Vollzeittraining erworben. Neben eingehenden anatomischen und neurophysiologischen Kenntnissen ist eine umfangreiche Selbsterfahrung des Spürens und Lernens am eigenen Körper für den Lehrer zentral, um sich möglichst paßgenau in die jeweiligen Haltungsmuster des Klienten einfühlen zu können und daheraus ganz individuell die passende Übungssequenz zu entwickeln.

 

 

 

 

Dr. med. Karl-Klaus Madert - Whistlerweg 30 - D-81479 München